Freitag, 14. Mai 2010

Daily Life

Wieder ein mal ist es soweit und ich habe ein gewisses Maß an Ruhe gefunden um mich erneut der weiten Welt mitzuteilen. Dabei ist aber anzumerken, dass dieses Mal der "Alltag" in den Mittelpunkt gerückt werden muss, da in den letzten paar Wochen reise- bzw. großeventtechnisch jetzt nicht so viel losgewesen ist. Das soll allerdings nicht heißen, dass es hier im Südosten China's langweilig wird oder das es nichts zu tun gibt. Also schauen wir mal, was in Xiamen so anstand...

Ziemlich genau eine Woche nach meinem Geburtstag war es für eine meiner Lehrerinnen soweit und für Angela hieß es "Zhu ni shenri kuaile" (Happy Birthday). Das bot natürlich den Anlass für eine Überraschungsfeier am Abend, welche aber auch in gewisser Hinsicht moralisch bedenklich gewesen ist. Wir haben uns in der Klasse nämlich darauf geeinigt, dass wir Angelas Geburtstag im Unterricht einfach ingnorieren und nicht gratulieren, was der lieben Lehrerin fast die Tränen in die Augen getrieben hat. Demnach hatten wir auch schon bedenken, dass unsere Überraschung ins Wasser fällt  und Angela vor Trauer gar nicht in dem von uns ausgewählten Restaurant erscheint. Die schier endlose Wartezeit haben wir uns aber dennoch sehr vergnüglich gestaltet und nach ca. 1,5 Stunden traf unsere Lehrerin. Als sie uns dann alle erblickte, wandelten sich ihre Tränen der Enttäuschung vom Vormittag umgehend in Freudentränen und nach einem umfassenden Essen, einer zerstörten Kamera sowie ein paar Gläsern Wein (der in China einfach nur furchtbar schmeckt) war die Freude groß und Angela leicht betrunken, was ziemlich amüsant gewesen ist. :o)

Das Spielen mit den Gebursttagsblumen lieferte eine angenehme Wartezeitgestaltung

Weiterhin ist zu sagen, dass meine sportliche Freizeitgestaltung auch immer umfassender wird. So sind Steven, eine guter indonesischer Freund von mir, und ich auf die Idee kommen, dass wir uns ja mal mit dem Sport versuchen können, welchen wir Jahre lang in unserer Jugend praktiziert haben. So haben wir uns kurzerhand nagelneue Tennischläger für 6€ gegönnt und uns auf die Tennisplätze unserer Universität begeben. Diese hätten von der Aufmachung her zwar eher in die Kategorie "Hinterhof in der Bronx" gepasst, aber zumindest gab es Netze und auch Linen, die dem klassischen Muster eines Tennisfeldes sehr nahe kamen.

Nach den ersten Ballwechseln hat sich dann allerdings herausgestellt, dass der Preis unserer Tennischläger auch deren Qualität wiedergespiegelt hat. Es hat nicht einmal eine halbe Stunde gedauert und mein "BST-Racket" hat angefangen sich auf dem Tennisplatz zu diffundieren. Folglich haben wir uns entschlossen, eine weitere Investition zu tätigen und haben somit eine neue Bespannung als auch Griffband ehalten, welche den Wert der Schläger auf 10€ erhöht haben. Dann war aber alles Bestens und wir konnten uns wie in Wimbeldon die Bälle um die Ohren schlagen. =)

Steven und Ich on court


Ana, eine Freundin von Steven, war auch dabei

Am selben Tag hat auf Gulangyu - der Insel vor meinem Fenster - auch ein Rugbyturnier stattgefunden, wobei Manschaften aus mehreren großen chinesischen Städten angertreten sind. Dieses Event hat am Abend den Anlass für eine große Beachparty geboten, wobei vor allem sehr sehr viele Amerikaner vertreten waren, da diese wohl am ehesten Rugby spielen. Dadurch hatte die ganze Feier einen leichten Touch von einer US-amerikanischen College Party hatte. Das interessante dabei war, dass das Klischee des typischen amerikanischen Durchschnittsstudenten wunderbar bestätigt wurde: laut, überheblich und betrunken. Ich möchte jetzt natürlich keinesweges den Eindruck vermitteln, dass alle US-Bürger so sind, aber es wurde schon recht deutlich, warum Europäer in China viel beliebter sind als unsere Freunde aus der "neuen Welt". Wir hatten aber dennoch einen schönen Abend und haben bis in die frühen Morgenstunden getanzt. 

Yovita, Ich und Adeline am Strand


Yeah, yeah, yeah - Yo, yo, yo!

Ansonsten hat sich der Chinesischunterricht der letzten Woche auch ganz aufschlussreiche gestaltet. Der Umstand, dass wir die chinesische Vokabel für "Kalligraphie" gerlernt haben, hat unsere Lehrerin gleich mal dazu veranlasst, uns den Pinsel schwingen zu lassen. Dabei sind dann auch mehr oder weniger ästhetische Folgen chinesischer Schriftzeichen entstanden, worauf wir alle sehr stolz gewesen sind.

Munya's Meisterwerk

Darüberhinaus hat natürlich das Essen auch wieder eine ganz große Rolle gespielt und ein paar Indonesier aus unserer Klasse haben uns in ein japanisches Restaurant (Motomi) geführt, welches der Tante eines Klassenkameraden gehört. Dort haben wir ein vorzügliches All-You-Can-Eat Mahl genossen, welches vom Geschmack her eine willkommene Abwechslung zum doch sehr öligen chinesischen Essen geboten hat.

Sylvia, Leo, Olyvia, Fera und Ich in sehnsüchtiger Erwartung auf das Essen =)


Da strahlen wir nach verrichteten Dingen ;-)


Das Motomi - auf jeden Fall einen Besuch wert

Eine weitere Attraktion der letzten Wochen ist  Munya's Tochter Tadisa gewesen, welche mit ihrer Mama allerdings vor ein paar Tagen schon wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist. Die kleine hat uns aber die ganze Zeit viel Freude bereitet und war vor allem für die Chinesen die Attraktion schlechthin. Hier gilt man ja schon als Europäer für außergewöhnlich. Für Afrikaner verhält es sich noch mal einen Zahn schärfer und und nun Stelle man sich mal die Reaktionen vor, wenn eine Familie bestehend aus einer Deutschen, einem Zimbabwenesen und einem Kind, welches dazwischen angesiedelt ist, durch die Gegend läuft. Es sei nur soviel gesagt, dass sich z. T. ganze chinesische Reisegruppen um diese Konstellation versammelt haben und in sehr aufdringlicher Art und Weise nach Fotos gerungen haben.

Tadisa zu Besuch im "Sky Office"


"Lauftraining"


So eine Plastikschüssel ist schon faszinierend ;-)

So, das ist eigentlich ein kurzer Abriss davon, was in Xiamen so vor sich ging. Damit uns aber die Decke nicht auf den Kopf fällt steht jetzt am kommenden Donnerstag ein Kurztrip nach Shanghai an, wobei natürlich ein Besuch der EXPO 2010 nicht ausbleiben wird. Ich denke mal, dass dabei auch das ein oder andere Foto entstehen wird, welches dann zu gegebener Zeit hier zu finden sein wird. =)

1 Kommentar:

  1. nice blog ! too bad i dun understand even a bit ): i've linked ur blog to mine btw ! keep blogging !

    AntwortenLöschen